Beim Schreiben geht es um Genauigkeit. Und das erwarte ich selbst als Leserin auch – dass der Autor keine Ungenauigkeiten duldet. Er muss mir das Gefühl geben, dass die Worte, mit denen er etwas beschreibt, die einzig richtigen sind. Wenn es ihm dann noch gelingt, mir eine Selbstverständlichkeit, etwas schon hundert Mal Gesehenes oder Erlebtes so zu erzählen, dass es mir den Atem raubt, dann liege ich ihm hingerissen zu Füßen. Es reicht mir nicht, zu erfahren, dass es schneit. Ich will den Schnee fühlen, riechen, schmecken. Ihn mit allen Sinnen wahrnehmen. Die Lautlosigkeit spüren, die sich mit ihm auf die Stadt legt. Es hört sich so einfach an, ist aber immer wieder eine Herausforderung, denn so vieles ist schon so oft und auf so unterschiedliche Art und Weise beschrieben worden. Seid nicht zufrieden mit dem Zweitbesten. Lasst euch von euren eigenen Worten verzaubern. Dann verzaubert ihr auch eure Leser.

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